Home » Selbstständig machen » Businessplan

Businessplan

Deine Geschäftsidee ist geboren? Der erste wichtige Schritt in Richtung Selbständigkeit ist somit getan. Ist die Geschäftsidee da, ist die Euphorie anfangs bekanntermaßen sehr groß, die Emotionen schlagen hoch und die sachlichen Argumente geraten schnell aus dem Blickfeld. Eine solche Vorfreude lässt manchen über viele negative Aspekte und Seiten (z.B. Finanzplan) der eigenen Idee hinweggesehen. Deshalb ist es wichtig, dass Du im Vorfeld einen fundierten und realistischen Businessplan (deutsch: Geschäftsplan) erstellst und ausarbeitest.

    1. Businessplan erstellen – Was muss rein?
    2. Wer kann mir bei der Erstellung eines Businessplanes helfen?
    3. Businessplan-Vorlagen verschiedener Bereiche

 

Der BusinessBusinessplan2plan dient nämlich als Basis Deiner Existenzgründung und ist demnach das Herzstück Deiner unternehmerischen Gründungsplanung. Ein gut konzipierter Businessplan ist essentiell und die Prämisse für eine viel versprechende Unternehmensgründung. Er hilft Dir zum einen deine eigenen Gedanken zu strukturieren und niederzuschreiben, zum anderen dient er auch als Orientierung und Vorbereitung der eigenen Geschäftsidee. Natürlich spielt die Finanzierung auch eine wichtige Rolle bei einer Gründung, hierbei kann der Businessplan helfen potenzielle Geldgeber wie zum Beispiel Kreditinstitutionen, Förderbanken oder Investmentgesellschaften von Deiner Geschäftsidee zu überzeugen und umso benötigte Finanzmittel für Deine Existenzgründung zu erhalten. Es ist daher auch wichtig, dass Du realistische und vollständige Angaben machst und nicht den Anschein erweckst, dass Du unvorbereitet in Richtung Selbständigkeit steuerst.

Der häufigste Beweggrund einen Businessplan zu erstellen, ist wie vorhin beschrieben, die Kapitalbeschaffung, es existieren allerdings auch noch weitere Gründe wie zum Beispiel:

Businessplan als…

  • Wegweiser für die Existenzgründung
  • Informationsdokument
  • Machbarkeitsstudie
  • Instrument um spätere und potenzielle Geschäftspartner zu überzeugen

In diesem Artikel erhältst du kurze Einblicke, was Du bei einem Businessplan beachten musst und welche Inhalte Du fokussieren solltest.

Businessplan erstellen – was muss rein?

Wie genau so ein Businessplan aussehen kann, siehst du hier:

kostenfreie Businessplan Vorlage

 

Die Aufteilung im Businessplan

Es gibt keine offiziellen Richtlinien wie ein Businessplan aussehen soll. Trotzdem habe ich mir die Mühe gemacht und wichtige Eckpunkte eines Businessplans zusammengestellt. Folgende Kernelemente sollten in deinem Businessplan vorhanden sein:

1.Angaben

  • Persönliche Angaben
  • Lebenslauf
  • Geschäftsidee
  • Eigenkapital

2. Startausgaben

  • Anlagevermögen und Umlaufvermögen zum Start
  • Summe Startausgaben

3. Private Ausgaben

4. Betriebsausgaben

5. Umsatz

  • Umsatzplanung

6. Finanzierung

  • Finanzierungsplan zum Start
  • Gesamtfinanzierungsplan

7. Liquiditätsplan

8. Rentabilität

  • Rentabilitätsvorschau und -kennzahlen
  • Rentabilitätskennzahlen
  • Kapitalbedarfsplan

 

Erläuterungen zum kostenlosem Businessplan

Zu Punkt 1: Die persönlichen Angaben, sollte jeder einzelne wissen. Bei dem Lebenslauf ist es ebenso, doch hier werden auch gerne “unwichtige” Details verschwiegen bzw. einfach vergessen. Für jemanden der sich zum Beispiel als Texter selbstständig machen möchte, ist es auch wichtig Zertifikate über 10-Finger-Schreiben im Lebenslauf zu nennen.

Ein entscheidender Punkt bei den Banken/ARGEN ist die eigentliche Geschäfts- oder Produktidee. Nehmt euch viel Zeit, um auch wirklich das kleinste Detail zu erläutern. Es reicht nicht: “Ich mache einen Onlineshop auf” geht in die Tiefe. Welche Kunden willst du überhaupt ansprechen? Warum sollten diese Kunden bei dir bestellen/kaufen und nicht bei Amazon oder Ebay?

Unterstützend kannst du auch eine Branchen- und Marktanalyse durchführen, um den potenziellen Markt einzuschätzen. Wichtig ist dabei auch ein grundlegender Realisierungsfahrplan, der zeigt, wie du deine Idee umsetzen möchtest. Dabei solltest du dir auch immer Unternehmensziele setzen und eine Risikoanalyse durchführen, die die Stärken und mögliche Schwächen deiner Idee beleuchtet. Zusätzlich solltest du außerdem Aussagen zur Unternehmensorganisation machen. Wie sieht die Unternehmensstruktur aus und wie viele Mitarbeiter beschäftigst du?

Sich ohne Eigenkapital selbstständig zu machen ist heutzutage sehr unwahrscheinlich, jedoch auch nicht vollkommen auszuschließen. Die Banken sehen es ähnlich wie bei einer Hausfinanzierung: 10 Prozent Eigenkapital sind gut, 20 Prozent ideal.

Zu Punkt 2: Ein Existenzgründer wird in den seltensten Fällen Umlaufvermögen und Anlagevermögen vorweisen können, es sei denn, er tritt eine Firmennachfolge an oder war schon einige Zeit nebenberuflich selbstständig. Für Selbstständige die eine Kapitalerhöhung benötigen ist ein Businessplan auch vorteilhaft, da sie sich so einen Überblick verschaffen können, was alles vorhanden ist. Bei den sonstigen Startkosten kommen einmalig Beträge rein, die zum Start benötigt werden.

Zu den Punkten 4-8: Die kommenden Betriebsausgaben zu ermitteln ist da schon etwas schwerer und erfordert einige Überlegungen, die auch in der Erklärung der Geschäftsidee, genannt werden sollten. Wird die Selbstständigkeit vom Home-Office betrieben oder doch ein externes Büro? Werden Mitarbeiter benötigt oder wird auf freie Mitarbeiter gesetzt? Schon um diesen Punkt Monat für Monat zu kalkulieren (die ersten drei Jahre) solltet ihr ein Seminar für Gründer besuchen.

Auch bei der Umsatzplanung, der Finanzierung, des Liquiditätsplanes und der Rentabilitätsvorschau, sind die ersten drei Jahre gefordert. Eine grobe Übersicht könnt ihr mit Sicherheit alleine erstellen, doch nutzt die kostenlosen oder geförderten Möglichkeiten der RKW, der ARGE, IHK, HWK und so weiter.

Ich will einen Businessplan erstellen – wer kann mir dabei helfen?Businessplan

Zugegeben, Zahlen und kaufmännisches Know-how sind nicht jedermanns Sache, aber oftmals kommt man eben nicht ohne aus und muss über seinen Schatten springen, so auch bei der Erstellung des Businessplanes. Der Businessplan bildet die Grundlage für dein Geschäftskonzept, welches Dir Türen zu Ämtern und Behörden öffnet und nicht zuletzt ein wichtiges Kontrollinstrument für die Entwicklung Deiner eigenen unternehmerischen Tätigkeit darstellt. Bei der Erstellung der Geschäftsunterlagen musst Du nun nicht an Deinem Schreibtisch verzweifeln, sondern Du kannst Dir von professioneller Seite Hilfe und Unterstützung holen.

Hier erhältst du eine Businessplan Vorlage zum kostenlosen Download!

Hier nun einige Anlaufstellen im Überblick:

IHK

Die IHK fungiert als Informationsstelle, das heißt, sie bietet in diesem Sinne keine Beratung an, jedoch allgemeine Informationsgespräche, deren Gegenstand häufig auch der Geschäftsplan ist. Nicht nur in den Geschäftsstellen vor Ort bekommt man Hilfe, sondern auch im Internet. Auf der Website der IHK können verschiedene Merkblätter heruntergeladen werden. Dort ist aufgelistet, was im Businessplan nicht fehlen darf und was Du bei der Erstellung der Unterlagen beachten musst. Bei der IHK wirst Du in der Regel kostenlos informiert, was für Gründer einen großen Vorteil darstellt. Zusätzlich bietet die Industrie- und Handelskammer aber auch Gründungseminare an.

RKW

Das RKW hat sich die Beratung von Gründern zu einer seiner wichtigsten Aufgaben gemacht. Im persönlichen Gespräch wird hier versucht, die Situation zu analysieren. Man wird Deine Unternehmerpersönlichkeit unter die Lupe nehmen, schauen ob Dein Kapitalbedarfsplan realistisch ist und natürlich auch Unterstützung bei der Erstellung des Businessplanes anbieten. Die Vorbereitung der Bankgespräche und die Beantwortung von Marketingfragen sind weitere Eckpfeiler der Beratungsgespräche.

Vorab wirst Du auf der Website der RKW gebeten, eine Checkliste auszufüllen. Dort werden, neben Deinen persönlichen Daten, auch Fakten zur künftigen unternehmerischen Tätigkeit abgefragt. Nach Absendung dieser eigenhändig unterschriebenen Checkliste, erhältst Du den Termin für ein Erstgespräch vor Ort. Das Erstgespräch ist in der Regel kostenlos. Für die nachfolgende Intensivberatung können Zuschüsse aus den speziellen Förderprogrammen der Länder beantragt werden.

 

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Bonn bietet Gründern und jungen Unternehmen ein umfangreiches Softwarepaket an. Auf der Website sind neben einer Broschüre auch Checklisten abrufbar, welche die ersten Schritte in die Selbstständigkeit erleichtern helfen. Ein Onlineprogramm bietet konkrete Hilfestellung bei der Planung und Erstellung der Geschäftsunterlagen.

Deutsche Ausgleichsbank

Die Deutsche Ausgleichsbank in Berlin bietet auf ihrer Website ein Strategieprogramm für Gründer. Das umfangreiche Informationsangebot wird durch Checklisten und eine Videopräsentation bereichert.

Anbieter DropshippingExistenzgründerberatung

Alle Fragen rund um die Selbstständigkeit beantwortet Dir eine Existenzgründerberatung. Auf Websites von Existenzgründungsberatern findest du teilweise auch Checklisten und umfangreiche Informationen, wie man einen Businessplan erstellen sollte und welchen Umfang dieser besitzen soll. Auch hier gilt, wer eine Existenzgründerberatung vor Ort in Anspruch nimmt, kann die Erstattung der Beratungskosten über entsprechende Förderprogramme beantragen.

Existenzgründerseminare

Der Besuch eines Existenzgründerseminares wird von einigen Bundesländern vorausgesetzt, um seine Selbstständigkeit durch die Agentur für Arbeit gefördert zu bekommen. Doch generell sollte man diese Seminare nicht unterschätzen. Natürlich sind sie eher allgemein gehalten, informieren aber in der Regel umfassend über alle Fragen der Gründung, einschließlich der Erstellung des Businessplanes.

Diese Seminare werden in regelmäßigen Abständen von privaten Bildungsträgern oder Unternehmensberatern durchgeführt und erstrecken sich auf drei bis vier Tage. Die Kosten liegen bei etwa 40 Euro. Arbeitslose müssen die Gebühr aus eigener Tasche zahlen.

Unternehmensberatung

Eine Unternehmensberatung bietet Dir eine gezielte und umfassende Beratung. Der Vorteil dieser Form der Beratung ist die Unabhängigkeit und Objektivität der Berater. Sie sind niemanden verpflichtet und beleuchten lediglich Deine konkrete Situation. Wenn Du eine kompetente Beratung suchst, wirst Du hier nicht enttäuscht werden.

Aufgabe der Berater ist die Analyse der Situation und die Entwicklung von Konzepten. Auch bei der Umsetzung Deiner Unternehmensziele wird man Dir bei einer Unternehmensberatung behilflich sein. Die IHK gewährt Zuschüsse zu den Beratungskosten in Höhe von maximal 1.500 Euro für eine allgemeine Beratung. Geeignete Unternehmensberater findest Du auch über den Bundesverband der Deutschen Unternehmensberater e.V. oder über die Beraterbörse der KfW-Mittelstandsbank.


Der Businessplan sollte auf solidem und realistischem Fundament aufgebaut werden. Lass Dir daher bei der Businessplanerstellung Zeit. Setze Dich nicht unter Druck – gut Ding will Weile haben. Wenn Du nach weiteren Informationen und Hilfe bei der Erstellung eines Businessplans suchst, kann ich Dir noch folgende Adressen empfehlen:

  • Steuerberater
  • Handwerkskammer
  • Wirtschaftsberater
  • Förderbanken wie z.B. die Kreditanstalt für Wiederaufbau
  • Eigene Hausbank
Des Weiteren befinden sich viele Tipps und Informationen rund um das Thema Businessplan erstellen im Internet – nach einer kurzen Internetrecherche wirst du hier auf viele gute Quellen stoßen. Es existieren aber auch, wie in vorherigen Beiträgen beschrieben, verschieden Online-Tools die ebenfalls bei der Erstellung des Businessplans helfen. Fachliteratur kann in diesem Zusammenhang auch in Erwägung gezogen werden. Suchst du nach Businessplan Vorlagen und Mustern wirst du im World Wide Web auch fündig. So beispielweise kommst du über den auxmoney Ratgeber auf eine kostenlose Businessplan Vorlage.

 

Businessplan-Vorlagen verschiedener Bereiche

Ein Businessplan wird bei jeder Gründung benötigt und auch von den geldgebenden Banken verlangt. Auch wenn du das sogenannte Gründergeld/Überbrückungsgeld beim Arbeitsamt beantragst, musst du einen Businessplan vorlegen. Ich habe für euch einige Businesspläne für verschiedene Geschäftsideen zusammengetragen.

Businessplan Vorlagen

 

4 comments

  1. Ein Businessplan ist das A und O einer fundierten Geschäftsidee. Zu Beginn kann man auch einen BMC Business-Model-Canvas erstellen um die Idee erstmal etwas zu skizzieren. Wenn es aber um das Thema Umsetzbarkeit und Machbarkeit geht und die Frage der Finanzierbarkeit aufkommt, dann kommt man an einem strukturierten Businessplan nicht vorbei. Wie schon im Artikel beschrieben gibt es dazu auch fundierte Beratung. Für die Ausarbeitung der Geschäftsidee und die Begleitung bei der Gründung gibt es auch Zuschüsse und Fördermittel von dem Staat und von den Ländern.

  2. Toller Artikel, habe das noch nie so gesehen. Ich habe die Anforderung an einen Strukturierten Business Plan bisher unterschätzt, merke ich gerade. Danke für den tollen Beitrag.

  3. Danke für den Beitrag, ich muss zugeben, dass ich das Ganze ebenso unterschätzt habe wie mein Vorredner.
    Liebe Grüße,

    Karin

  4. Ein sehr hilfreicher Artikel zum Thema Businessplan, ausführlich erklärt! Planung und Organisation ist immer sehr wichtig.

    Danke für den Artikel und LG