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Finanzielle Hilfen für Existenzgründer

Als Existenzgründer kann es vorkommen, dass Geldnot entsteht, weil nicht genügend Eigenkapital vorhanden war oder aber Behörden einem einen Strich durch die Rechnung machen.

Dass der Gründungszuschuss eine Ermessenssache ist, sollte jedem bekannt sein und selbst wenn die Aussichten gut stehen, diesen staatlichen Zuschuss zu bekommen, kann es eine Weile dauern.

Die meisten Webworker und Internet-Marketer starten im heimischen Home-Office, was die Kosten sehr gering hält. Dennoch gibt es genug Menschen/Behörden/Versicherer, die am Anfang des Monats pünktlich ihr Geld haben möchten. Falls du tatsächlich in diese Misere geraten bist, lass den Kopf nicht hängen, sondern aggiere schnellstmöglich. Dafür noch einige Tipps von mir… bei allen gilt.

Mach alles nur, wenn du dir zu 100% sicher bist, dass es sich um einen absehbaren finanziellen Engpass handelt.

Reduzierung oder Aussetzen der höchsten Kosten

Bevor du irgendwoher Geld besorgst und dich weiter mit hohen Kosten bedeckst, sollte probiert werden, die höchsten Kostenpunkte zu reduzieren. In den meisten Fällen ist es die monatliche Miete, die Krankenversicherung oder eben Raten für Kredite. Ein Anruf bei den zuständigen Personen und Bankenn hilft dabei wahre Wunder.

Bei privaten Vermietern ist ein persönliches Gespräch wesentlich besser. Wenn tatsächlich die Arbeitsagentur der Übeltäter für deine Situation ist, dann ist dies auch ein klasse Agument. Jeden, den ich kenne, hatte schon Probleme mit irgendwelchen Behörden und kann das auch nachvollziehen.

Die Krankenversicherungen sind da schon uneinsichtiger, was Zahlaussätze angeht. Dort heißt es einfach Glück haben und jemanden Verständnisvollen am Telefon zu erreichen. Den Banken ist es eigentlich egal, wenn sie den Privatkredit um zwei, drei oder sechs Monate aussetzen, denn dafür gibt es ja länger Zinsen. Probiere immer das Maximale heraus zu holen, aber Vorsicht, nicht dass du nach wenigen Monaten deine Selbstständigkeit aufgeben musst und dann auf einem Berg von Schulden sitzt.

KfW-Startgeld – Auch nach Gründung möglich

Gerade als kleiner Existenzgründer im Internet will man so wenig wie möglich an Schulden machen. Manchmal ist es aber wesentlich besser, mit dem Geld von anderen zu arbeiten, um so schneller ans regelmäßige Einkommen zu kommen. Hierfür eignet sich das sogenannte Startgeld der KfW-Förderbank.

Diesen geförderten Kredit kannst du bei deiner Hausbank des Vertrauens beantragen. Ganz wichtig und auch eine Vorraussetzung ist eine ausgearbeiteter Businessplan und die Rentabilitätsvorschau. Wenn es schon so eine Möglichkeit gibt, dann nutze sie!

F&F – Familie und Freund anpumpen

Auch wenn ich davon in den meisten Fällen abrate, wäre es noch ein weiterer Kanal, um die Durststrecke zu überwinden. Dabei muss dir aber klar sein, dass bei Geld die Freundschaft aufhört. Sei dir sicher, dass du das gepumpte Geld auch beim Scheitern deiner Selbstständigkeit zurück zahlen musst und solltest. Zeig dem potenziellen Geldgeber die harten Fakten und unterstütze das eventuell auch mit einer Vorschau auf die kommenden Monate. Ein Vertrag sollte dabei von dir ausgearbeitet und vorgelegt werden.

Hartz IV gibt es auch für Selbstständige

Hartz 4 für Selbstständige

Es ist bestimmt einer der schwersten Schritte, die ein Selbstständiger macht, wenn er Geld benötigt. Der Weg zur Arbeitsagentur, um dort Hartz 4 zu beantragen. Dennoch würde ich diesen Weg der finanziellen Unterstützung in Kauf nehmen, um meine Selbstständigkeit weiterführen zu können.

Dass, das Amt nicht jedem Geld in den Rachen wirft, sollte dir bewusst sein. Und schon garnicht, wenn es keinen Plan hinter der Geschäftsidee gibt. Mit diesem Geld kann man keine großen Sprünge machen, aber es sichert zumindestens etwas die Lebenshaltung. Sei dir also nicht zu fein, dieses Geld zu beantragen.

Vielleicht hilft auch ein Privatkredit

Zu guter Letzt wäre noch der normale Privatkredit zu erwähnen. Als Gründer hat man es aber auch bei der Hausbank schwer einen Kredit zu bekommen. Dennoch solltest du dort als erstes nachfragen. Sie kennen dich und deine Situation vor der Existenzgründung. Falls dir dort der Kredit nicht gewährt wird, wäre ein Privatkredit bei p2p Anbietern möglich.

Sehr gute Erfahrungen habe ich hier mit auxmoney.com gemacht.

Finanzielle Hilfen für Engpässe bei der Existenzgründung

Finanzielle Hilfen für Engpässe bei der Existenzgründung

9 comments

  1. Super Tipps. Dass man als Selbstständiger auch Geld vom Amt bekommt, ist mir neu.

    Das anpumpen von Freunden und Familie halte ich allerdings für keine Gute Idee. Ich denke, man setzt sich selbst unter Druck und kann durch Schulden bei engen Freunden oder Familie auch die Beziehung stören.

  2. Sehr guter Tipp mit dem KfW- Fördergeld, manchmal lässt es sich einfach nicht vermeiden kein Geld zu leihen. Und von Freunden und Familie Geld zu leihen kann auch nachhinten los gehen da werden schnell Freunde zu Feinden.

  3. Schnelle Zwischenfrage: sind die evt. von Behörden gegebenen Beträge echte Subventionen oder Kredite?
    Vielen Dank,
    Patrick

  4. Erst einmal vielen Dank für diesen interessanten Artikel, der bestimmt vielen Existenzgründern gut helfen kann. Man sollte sich einfach niemals schämen, wenn man Geld als Hilfe annimmt oder beantragt, denn wenn alles glatt läuft, kann man es ja auch wieder zurückzahlen. Auch Hartz 4 ist eine gute Lösung, das muss einem wirklich nicht unangenehm sein.

  5. Und seit wenigen Wochen gibt es für die Investoren 20 % vom Staat zurück. Sollte somit auch ein Anreiz sein bzw. noch einfacher Gelder zu bekommen.

  6. Danke für den sehr interessanten Artikel, aber das Anpumpen von Freunden und Familie sollte doch nur in äußerster Not vorkommen

  7. Danke für die tollen Tipps. Wusste gar nicht dass man KfW Fördergelder auch nach der Gründung beantragen kann. Werde gleich mich mal näher mit befassen. Merci nochmal

  8. Gute Tipps, die du oben schilderst. Mir war noch nicht bekannt, dass man vom Amt Unterstützung bekommt. Freund und Familie um Geld zu bitten, halte ich auf lange Sicht gesehen für unpassend.

  9. Die Gründung war bei mir gar nicht so das Problem. Wenn man sich aber hier in Österreich neben dem regulären Job zusätztlich selbstständig macht, wirds interessant. Wenn da von 10.000 Euro selbstständigen Umsatz nur 3.000 am Ende des Monats über bleiben, fragt man sich, wozu man sich das Antut. Knapp 3.000 Euro Sozialversicherung (doppelt, da man ja bei seinem Arbeitgeber auch blecht) und die Hälfte sind dann noch Steuern.