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Burnout – Deutschlands neue Volkskrankheit

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Jeder fünfte Deutsche hatte bereits einen Burnout. Dass dies keine Seltenheit ist, zeigen nun auch die Statistiken. Besonders auffällig: Burnouts werden immer häufiger Grund einer Krankschreibung. Von 2004 bis 2011 stieg der Wert um das 16-Fache. Doch wie kommt es zum Burnout? Was zeichnet es aus und was ist ein Mittel zur Heilung?

Was ist das Burnout-Syndrom?

Der Begriff Burnout stammt aus der englischen Sprache(„burn out“ – ausbrennen) und beschreibt eine körperliche oder psychologische Form der Erschöpfung. Generell wird in der Wissenschaft das Burnout-Syndrom nicht als Krankheit anerkannt, sondern vielmehr als ein „verwandtes Gesundheitsproblem“. Die Symptome dieses Problems sind unterschiedlich, aber oft mit Stress verbunden.

Symptome die ein Burn-out auslösen, können von Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Hier die fünf häufigsten Symptome bei einem Burnout:

  • Anhaltende Müdigkeit: Der Betroffene fühlt sich müde und schlapp. Er hat große Probleme sich zu konzentrieren und leidet an geringer Motivation.
  • Depressionen: Das Gefühl anhaltender Leere und der Trauer sind charakteristisch für Depressionen und entsteht häufig durch persönliche Krisen.
  • Isolation: Der Burnout-Betroffene schottet sich bewusst von seinem Freundeskreis ab oder meidet den Kontakt zu Anderen.
  • Lustlosigkeit: Der innere Antrieb etwas zu unternehmen oder auszuführen erfolgt eher schleppend, die Person empfindet kein Bedürfnis sich mit Anderen auseinander zu setzen und sieht viele Dinge als Belastung
  • Physische Symptome: Die Psyche des Menschen ist ein mächtiges Instrument und kann ebenso Schuld an vielen Symptomen sein. So können Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Übelkeit von psychologischer Natur sein.

Wie kommt es zum Burnout?

In erster Linie ist das Burnout von Erschöpfung gekennzeichnet, dies skaliert je nach Person unterschiedlich. Im Grunde ist ein Mensch dann erschöpft, wenn ein Teil seiner Grundbedürfnisse nicht befriedigt ist – z.B. das Bedürfnis sich auszuruhen. Wichtige Parameter dabei sind häufig äußerliche und mentale Faktoren. Wenn die betroffene Person beispielweise die eigenen Ambitionen zu hoch setzt, überfordert sie sich und wird schneller unzufrieden – Stress entsteht. Dieser Stress führt kurzerhand zu einem Teufelskreis, der mit einem Burnout enden kann. Das Beispiel zeigt, dass nicht nur persönlich schwache Personen am Burnout leiden, sondern auch starke.

Typische Gründe eines Burnout-Syndroms:

Eine Ursache ist häufig das Arbeitsumfeld. Arbeiten kann krank machen und das liegt oft an den Bedingungen. Der Druck immer effektiver und besser zu funktionieren, führt schnell zur Überforderung. Selbstverständlich sind die Arbeitsbedingungen generell gerechter als je zuvor, dennoch hat auch die Digitalisierung neue psychologische Belastungen eingeführt. Viele Belastungen entstehen im Wahn des Perfektionismus. Die Angst vor dem Versagen oder die ständige Erreichbarkeit sind zusätzliche Reize die Verarbeitet werden müssen. Aber auch die Persönlichkeit spielt eine Rolle, jeder betroffene verarbeitet Reize anders.

Typische Gründe eines Burnout-Syndroms:

  • Perfektionismus
  • Hierarchieprobleme
  • Misserfolg
  • Private Konflikte
  • Permanenter Leistungsdruck
  • Mobbing

Wie behandele ich das Burnout-Syndrom?

Im Grunde gibt es keine einheitliche Heilungsmethode. So unterschiedlich die Symptome sind, genau so vielfältig sind Ihre Behandlungsmethoden. In den meisten Fällen hilft Ruhe und Entspannung. Es ist jedenfalls immer ratsam seine derzeitige Lebenssituation zu reflektieren. Im Idealfall lassen sich dadurch die Gründe eines Burnouts analysieren um zukünftig dagegen zu wirken. Bei schwereren Vorfällen, sollte man unbedingt nach Unterstützung suchen. Denkbar ist hier der Gang zu Verwandten, Freunden oder sogar zum Arzt. Nicht selten müssen Medikamente verschrieben werden. Da dies immer die letzte Maßnahme sein sollte, gibt es unterschiedliche Herangehensweisen sich zu heilen:

Ausgewogener Leben: Wer sich nicht nur gesund ernährt, sondern auch regelmäßig bewegt und ausruht, vermeidet enorm das Risiko eines Burnouts. Versuche darum beispielweise mehr Pausen einzuplanen und sich nicht vor kleineren Umwegen zu scheuen.

Arbeitsumstände verändern: Einen Ausgleich für die Arbeit zu finden ist sehr wichtig. Aber auch ein Wechsel der Tages- und Arbeitsrhythmen hilft ebenso.

Sein Selbstwertgefühl steigern: Ein Mensch braucht Erfolge, gerade in einer Krise. Wenn das Selbstwertgefühl im Keller ist, braucht man neue Erfolge. Eine positive Einstellung wäre hier der erste Schritt in die richtige Richtung. Man darf nicht vergessen: Jeder negative Moment hat auch etwas positives und zwar die Erfahrung.

Eine Auszeit nehmen: Nicht selten braucht man einfach auch eine Pause. Ob Urlaub oder mehr Ruhe, beides Hilft um Stress abzubauen.

7 comments

  1. Also ich würde empfehlen, bei den ersten Anzeichen eines Erschöpfungssyndrom den Arzt aufzusuchen. Nur „selbst behandeln“ kann auch ganz schön in die Hose gehen und durch keine Therapie ersetzt werden. Wichtig ist, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen und möglichst schon frühzeitig mal die Notbremse zu ziehen. Auch wenn es schwer fällt und man sich „gegenteilig disziplinieren“ muss, Feierabende einzuhalten und bewusst zu erleben, ebenso wie Wochenenden.

  2. Ich finde, dass jeder 5. deutsche etwas zu hoch gegriffen scheint.

    Nicht jeder (normale) Zustand der Erschöpfung stellt einen Burnout da.

    Allerdings ist es trotzdem richtig und wichtig für diese Krankheit zu sensibilisieren!

  3. Also ich als Schüler denke ja mal nicht das ich Burnout habe, aber ich bin trotz 9+ Stunden Schlaf immer Müde 😉

  4. So ist das nun mal. Häufig wird man getrieben, getrieben von dem lieben Geld. Ein oder zwei Fehler und schon kann sich das gesamte Leben zum Negativen entwickeln. Ich bin kein Befürworter, von Arbeitstagen die über 11 Stunden gehen. Aber wenn man sieht, dass es Menschen gibt, die nur für 8 – 9 €/Stunde arbeiten gehen, dann ist es verständlich, dass Sie sich etwas dazuverdienen möchten und ein 11-Stunden-Tag zur Routine wird.

    Insgesamt gibt es sehr viele Gründe für Burn-out, aber das ist es nicht Wert. Ein Mensch lebt nicht, um zu arbeiten, sondern für seine Familie oder eigene Interessen. Dies steht immer im Vordergrund.

  5. Ich Schlafe Täglich 4 bis 5 Stunden gehe Morgens um 4 Uhr aus dem Haus und bin Nachmittags erst um 16 bis 17 zu Hause und mir gehts echt gut dabei trotz verantwortung. Ich denke das Burnout Syndrom ist ein schleichender Prozess der nicht immer mit schlaf oder Verantwortung zu tun haben muss. Es sind wahrscheinlich mehrere Faktoren verantwortlich dafür.

  6. Ein sehr wichtiges Thema, das du hier ansprichst…dennoch bemerken es die Meisten wohl immer erst, wenn es zu spät ist — leider…

  7. Zu meiner Zeit gab es sowas wie Burnout nicht. Da war man halt mal Kraftlos und hatte keine Lust etwas zu machen. Aber Burnout? Lachhaft. Sorry, aber ich glaube das ist einfach was für die Leute die einen Sonderurlaub benötigen.