Home » Kleinunternehmen » Turn Around Beratung der KfW auch für Kleinunternehmer

Turn Around Beratung der KfW auch für Kleinunternehmer

Turn Around – also der Punkt, an dem sich alles wendet, idealerweise natürlich zum Positiven – das ist die Grundlage und die Grundidee eines neuen KfW Programms für Selbstständige. Unternehmen, die in eine wirtschaftliche Schieflage geraten sind, können genau diese Turn Around Beratung nutzen.

Turn Around Beratung der Kfw

Beispielfall

Um das Ganze besser verständlich zu machen, im Folgenden ein Beispiel:

Max Mustermann ist Inhaber des Mustermann Shops im Web. Obwohl die Auftragslage bisher nicht überwältigend war, konnte Mustermann stets ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. Doch plötzlich ist es soweit, einer seiner Stammkunden springt ab.

Er muss Insolvenz anmelden und Max Mustermann muss mit Forderungsausfällen in für ihn zu hohen Größenordnungen zurecht kommen. Hinzu kommt, dass ihm mehr als ein Viertel seines Umsatzes durch den Stammkunden weggebrochen ist. Trotz intensiver Bemühungen schafft es Mustermann nicht, diesen Verlust auszugleichen.

Rücklagen konnten aufgrund der mäßigen Geschäftslage nicht gebildet werden und so fährt Mustermann seither Verluste ein, die Limits auf der Bank sind ausgeschöpft und eine Besserung ist kaum in Sicht. Jetzt ist Beratung in jedem Fall angesagt, doch einen professionellen Berater kann sich Mustermann nicht leisten.

Turn Around Beratung beantragen

Jetzt kommt die Turn Around Beratung der KfW ins Spiel. Sie kann über die IHKs, die HKs, sowie sonstige Institutionen beantragt werden. Im Vorfeld der Beantragung sollten interessierte Gründer die Beraterbörse der KfW durchstöbern. Dort finden sie nicht nur für die Turn Around Beratung zugelassene Berater, sondern ebenfalls Bewertungen dieser Berater. So können sie sich von vornherein für einen angesehenen, bisher immer erfolgreichen Berater entscheiden, der in der eigenen Nähe sitzt.

Mit diesem wird Kontakt aufgenommen, weil er zunächst eine Schwachstellenanalyse über das Unternehmen erstellen muss. Diese wird bei der zuständigen Stelle, beispielsweise der IHK, eingereicht.

Anschließend folgt ein persönliches Gespräch mit dem Berater der IHK und wenige Tage später sollte die Zusage von der KfW vorliegen. Diese übernimmt in der Regel etwa die Hälfte der Beratungskosten, den übrigen Anteil müssen Unternehmer allerdings selbst zahlen.

Umsetzung der Beratung

Im weiteren Verlauf wird aufgrund der Schwachstellenanalyse ein Konzept mit Gegenmaßnahmen erstellt. Diese werden im Businessplan zusammengefasst und können anschließend für eine weitere Finanzierung durch die Bank herangezogen werden.

Allerdings ist die Turn Around Beratung bisher nur wenig bekannt. 2011 sind laut KfW nur etwa 1.520 Beratungen genehmigt worden. Davon kamen fast zwei Drittel über die IHKs und etwa ein Drittel über die HKs.

Diese Zahlen, so die KfW, zeigen deutlich, dass das Programm noch recht unbekannt ist, obwohl es natürlich gerade Kleinunternehmern helfen könnte, die durch den Wegfall eines einzigen Kunden, von dem sie sich stark abhängig gemacht haben, in Existenznot geraten können.