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KfW: Wir werden wieder mutiger

Gründungsmonitor 2014Eine frohe Botschaft erreicht uns 2014: Die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland stieg wieder an! Das Comeback des Jahres! Die Kreditanstalt für Wideraufbau (Abkürzung: KfW) konnte in ihrem diesjährigen Report lautstark verlauten: Die Zahl der Gründer in Deutschland ist wieder angestiegen. Der KfW Gründungsmonitor der als Gradmesser für das Gründungsklima in Deutschland ist attestiert unserer Gründerszene demnach wieder eine positive Entwicklung. Nach den schlechten Zahlen aus dem Vorjahr und Schlagzeilen wie „Gründungsgeschehen auf dem Tiefpunkt – kein Anstieg in Sicht“ eine wohl tuende Botschaft. selbstständig-machen.net blickt daher erfreulich und „überrascht“ auf das Ergebnis und lässt die Zahlen für sich sprechen.

Gründungsmonitor: Wichtige Zahlen und Fakten

Dem KfW Gründungsmonitor zu Folge haben sich 2013 bundesweit 868 000 Menschen für eine Selbständigkeit entschieden. Im Vergleich: 2012 waren es nur 775 000 Personen – das ist ein Anstieg von 12% zum Vorjahr. Bemerkenswert hierbei ist, dass der enorme Anstieg alleine den Existenzgründungen im Nebengewerbe anzurechnen ist. Der Beweis: Während die Zahl der hauptberuflichen Vollerwerbsgründer von 315 000 auf 306 000 gesunken ist, ist die Zahl der Gründer aus dem Nebenerwerb von 460 000 auf 560 000 fulminant angestiegen. Und weiter: Glaubt man der Prognosen, ist für das Jahr 2014 auch mit einem Anstieg im Nebengewerbe zu rechnen.

Gründungsmonitor – weitere interessante Zahlen aus dem Jahr 2013

  1. 868 000 Personen haben sich für eine Selbständigkeit entschieden
  2. Durch Start-Up Gründungen wurden 420 000 neue Stellen geschaffen
  3. 83% hatten keine Finanzierungsschwierigkeiten bei der Realisierung ihrer Geschäftsidee, 37% davon hatten keinen Finanzierungsbedarf, 46% konnten ihren finanziellen Bedarf entweder durch eigene oder externe Finanzmittel decken
  4. Die deutschen Neugründer investierten 2013 insgesamt zehn Milliarden Euro, 52% der Finanzmittel waren extern
  5. 2013 brachten 11% aller Gründer überregionale Marktneuheiten raus – drei Mal so viele wie 2009
  6. Nach der Gründungsquote ausgehend liegt Berlin (2,58) im Ranking der Regionen vor Hamburg (1.98) und Rheinland-Pfalz (1,95), am Tabellenende stehen Sachsen-Anhalt (0,91), Thüringen (0,97) und Sachsen (1,02)

Den kompletten und offiziellen KfW-Gründungsmonitor 2014, weitere Informationen und vieles mehr findet Ihr auf hier.

 

4 comments

  1. Ich frage mich, ob man diese Statistik wirklich komplett positiv auslegen sollte. Gemäß der Daten kam es lediglich bei den Gründungen im Nebenerwerb zu einen Anstieg und dieser kann auch darauf hindeuten, dass mitlerweile immer mehr Menschen parallel zu ihrem Job einen Nebenerwerb benötigen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Laut Gründungsmonitor gingen die Haupterwerbsgründungen zurück, was in meinen Augen wiederum ein negatives Zeichen ist. So erfreulich und wünschenswert (für den Wirtschaftsstandort Deutschland) ein Anstieg der Gründungen auch wäre, so gefährlich erachte ich diese Statistik.

  2. Auf den ersten Blick sieht die Statistik in der Tat positiv auf. Wenn man jedoch länger darüber nachdenkt, muss ich Martin Recht geben – es fragt sich, woher diese Entwicklung (Selbständigkeit im Nebenerwerb) tatsächlich kommt. Sind das Gründer, die einen Einstieg in die Selbständigkeit suchen oder Angestellte, die schlichtweg noch etwas dazu verdienen müssen?

  3. Ich frage mich auch, ob das wirklich so positiv ist oder es viele Neugründungen sind, die einen Hauptjob haben und sich nebenher eine Existenz aufbauen. Das würde natürlich auch zeigen, dass man wirklich mit einer Arbeit nicht mehr klar kommt

  4. Ich denke das der größte Teil der Statistik doch ok. ist. Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand der so schon Probleme mit den Finanzen hat, auch noch einen Kredit für eine Neugründung aufnimmt.