Bankrott durch Adwords

Manchmal frage ich mich, was in den Köpfen einiger Leute vorgeht. Es ist wirklich erschreckend, dass es kleine Unternehmen gibt, die glauben sie könnten mal eben schnell Adwords schalten und dadurch neue Kunden gewinnen. In dem Fall, den ich euch jetzt präsentiere, ist das auch so passiert und am Ende vom Monat war der Dienstleister fast bankrott. Durch ein Darlehen von der Hausbank konnte er zum Glück weitermachen. Warum probieren Laien sowas? Um Geld zu sparen ja wohl nicht. Nachdem ich mir mal sein Adwords-Konto angeschaut habe, war mir auch klar, woran das lag. Und ich bin noch nicht einmal ein SEM Profi.

Kleine Vorgeschichte

Die kleine Vorgeschichte: Ein kleiner Malerbetrieb dachte sich, es wäre doch mal gut, einige Kunden mehr zu bekommen. Durch das Internet wurde der Chef auf Adwords aufmerksam gemacht und schaltete selber Anzeigen. Als Landingpage diente eine Seite, die ich mal gestaltet hatte und danach keine weiteren Arbeiten mehr vorgenommen habe. So wollte er es. Im letzten Jahr hatte die kleine Firma, aufgrund der “Wirtschaftskrise”, Einbußen gehabt. Also dachte der Chef, dass es Zeit wird aktiv zu werden. Bisher alles kein Problem. Der Unternehmer buchte, ohne Erfahrung, die heiß begehrten Adwords Anzeigen. Alles lief gut, bis am Monatsende Google von ihm einen fünfstelligen Betrag forderte. Dann kam ich wieder ins Spiel. Ein Anruf und ich bin mal vorbei gefahren.

Regionale Schaltung bei Adwords

Da das kleine Unternehmen nur in Stuttgart und Umgebung die Dienstleistungen angeboten hat, wäre eine regionale und vor allem optimierte Anzeige die beste Variante gewesen. Der Chef aber buchte auf alle Begriffe, die mit Maler, Renovieren, Tapezieren und so weiter zu tun hatten, auf das gesamte Bundesgebiet. Man kann sich denken, wie oft diese Begriffe gesucht werden. Ich habe es mal mit Hilfe vom Keyword-Tool rausgesucht.

Eine beachtliche Summe! Auch wenn der CPC nicht unbedingt sehr hoch ist, kann es trotzdem sehr teuer werden. Über die drei Suchbegriffen kamen 1/3 der Besucher. Insgesamt waren es rund 150 auserwählte Keywords. Darauf werde ich im nächsten Artikel “Neukunden über Adwords gewinnen” genauer eingehen.

Werbebudget nicht begrenzt

Wenn man sich intensiv mit Adwords beschäftigt oder sich zu mindestens die Nutzer-Oberfläche genauer anschaut, sollten eigentlich die vielen Einstellungen auffallen. Ob nun das Werbebudget bzw. die täglichen Kosten oder das Zeitfenster. Beides wurde ignoriert. Die Anzeigen sind zu jeder Tages- und Nachtzeit eingeblendet und natürlich auch geklickt worden.

Es gibt aber noch viele weitere Einstellungsmöglichkeiten. Die beste Lösung für jemanden, der sich in diesem Bereich nicht auskennt, ist eine professionelle Agentur. Da ich aber grundsätzlich viel selber mache, wo es ums Geld ausgeben geht, kann ich euch leider keine Agentur empfehlen. Vielleicht findet sich ja eine SEM Agentur, die sich dazu äußern möchte.

Wer es trotzdem allein probieren möchte, sollte sich vorher viel Zeit nehmen, um die ganzen Einstellungen und vor allem Tipps im Internet zu lesen. Einen sehr informativen Betrag für Online-Shops, habe ich bei der Gründerszene gefunden.