Home » Im Internet » Content für Besucher nachträglich optimieren

Content für Besucher nachträglich optimieren

Anscheinend haben sich einige Blogger abgesprochen, das Thema Content und alles was dazu gehört, genauer zu durchleuchten und nützliche Tipps zu geben. Am Ende findet ihr dann einige interessante Links zu anderen Bloggern, die sich kürzlich über Content ausgelassen haben. Auch ich habe mich mal wieder damit beschäftigt. Diesmal ging es aber darum, gut positionierte Unterseiten nachträglich zu optimieren bzw. den Content komplett zu überarbeiten.

Alten Artikel für Leser optimieren

Ganz besonders fiel mir ein Artikel aus dem Jahr 2009 auf, der einige Rankings hat, jedoch nicht den gewünsch-ten Content aufwies. Am Ende des Artikels findet ihr den dort vorhandenen Content aus dem Jahre 2009.

Die Keywords mit denen Besucher auf die Seite gelangen, sind u.a. Geschäftsideen ohne Eigenkapital oder Selbstständig machen ohne Eigenkapital. Obwohl ich damals nur über die Idee von Momox und dessen Gründer Christian Wegner berichtete, was kein Bezug auf die o.g. Keywords hat, fanden immer wieder Besucher den Weg dorthin.

Dass die Absprungrate bei über 90 Prozent und die Verweildauer bei wenigen Sekunden lag, sollte jedem bewusst sein. Warum? Weil der alte Content nicht das beinhaltete, was der Besucher wollte: Nämlich Informationen, wie man sich ohne Eigenkapital selbstständig machen kann oder welche Möglichkeiten bestehen, um an Startkapital zu kommen. Und genau aus diesem Grund, habe ich mir diesen Artikel ausgesucht, weil er beispielhaft dafür ist, dass Google in manchen Fällen, Content falsch bewertet und zu Unrecht in den Top 10 positioniert.

Wie ich dabei vorgegangen bin, werde ich euch in diesem Artikel ausführlich erläutern und bin schon auf eure Kommentare und Feedbacks gespannt.

Unterseiten finden und analysieren

Ich nutze natürlich das kostenfreie Statistiktool Analytics von Google. Dazu müsst ihr euch natürlich bei Analytics einloggen und geht dann, in der linken Navigation, auf Content >>> Website-Content >>> Alle Seiten

Eine Sortierung nach Besucher, Absprungrate, Aufenthaltsdauer kann euch dort schnell zeigen, welche Seite man sich genauer anschauen sollte.

absprungrate-aufenthaltsdauer

Wer jetzt ein SEO-Tool benutzt, Xovi* oder ähnliches, kann dort schauen, zu welchen Keywords man bei Google mit dieser Unterseite rankt. Falls sowas nicht vorhanden ist, hilft nur die eigene Suche nach den Keywords. Auch hier kann euch Analytics wieder einige Daten zur Verfügung stellen. Unter Besucherquellen in der Navigation, müsst ihr dann auf Quellen >>> Suche >>> Organisch gehen. Dort seht ihr die Suchbegriffe, welche euch Besucher gebracht haben.

Da die Absprungrate und die Ausstiegsrate sehr hoch gegenüber dem Durchschnitt sind, habe ich mir den vorhandenen Content genauer angeschaut. Schnell stand fest, dass der Suchende in keinster Weise, Informationen bekommt, welche er mit seiner Suche bei Google finden wollte. Daraus resultieren dann natürlich solche schlechten Wert (über 84 Prozent Absprungrate).

Aber warum einen alten Artikel überarbeiten?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Einen ganz Wichtigen habe ich schon mehrfach erwähnt und zwar die vorhandenen Rankings. Desweiteren kann so ein alter Artikel auch schon Backlinks (warum auch immer) bekommen haben, welche mit einem überarbeiteten Content sicher noch besser wirken.

Als allerletzten Grund möchte ich den Leser aufführen. Wenn die überarbeitete Seite neue Feed-Leser, Likes, Tweets und Stammleser gewinnen kann, dann hat man doch schon mehr als genug Motivation sich diese Arbeit zu machen.

Neuer Content für alte Seite

Um eine alte Seite neues Leben einzuhauchen, sollte man eine genaue Vorstellung davon haben, was den Besucher dort erwartet. Wer es mag, kann sich dazu eine Mindmap erstellen (ich nutze FreeMind), um später nichts zu vergessen.

Weitere Inspirationen findet man meist auch in den Top 20 Rankings. Gretus von SEO-united hat kürzlich einen sehr guten Fragenkatalog veröffentlicht, mit dem auch ältere Texte durchleuchtet werden sollten. Es ging dabei vielmehr um neue Artikel, was aber für eine Optimierung und Überarbeitung älterer Blogbeiträge nicht verkehrt sein kann.

Was habe ich gemacht?

Der alte Text, war lieblos und unstrukturiert eingebunden, wenn man weiß, dass ich zu diesem Zeitpunkt gerade mit dem Bloggen angefangen habe und in den letzten Jahren einiges an Erfahrung hinzugekommen ist. Aus den ehemals 450 Wörtern ist ein stattlicher Artikel mit knapp 2.000 Wörter entstanden. Hinzu kommt, dass der Text sich der Zielgruppe angepasst hat, für die dieser Artikel auch optimiert wurde und nicht für die Suchmaschinen.

Interessante Artikel der letzten Wochen

Fazit: Alte Artikel optimieren

Wer sich die Mühe macht, ältere und rankende Artikel zu überarbeiten und damit die Zielgruppe anzusprechen, wird über längere Sicht mehr Erfolg haben, als ständig neue Artikel mit ein und dem selben Thema online zu stellen. Natürlich kann man nicht alle Artikel von einem Blog im nachhinein bearbeiten. Welche die jedoch Besucher bringen und miese Werte bei Aufenthaltsdauer und Absprungrate haben, sollten genauer betrachtet werden.

In wie weit sich meine Überarbeitung des Artikels auf die Zahlen auswirkt, werde ich nach neuen Erkenntnissen, hier erweitern. Bisher ging die Absprungrate um über 7 Prozent zurück und der neue, alte Artikel ist knapp eine Woche online.

5 comments

  1. Interessante Herangehensweise! Aber ändern sich nicht die Rankings durch die nachträgliche Bearbeitung, insbesondere wenn sie umfangreich ist?

    • @rasmus

      Doch das sollte passieren. Schon jetzt, obwohl die Überarbeitung noch nicht so lange her ist, konnte ich nach oben klettern. Wie es sich in einigen Wochen auswirkt, werden wir dann ja sehen.

      Grüße Ivo

  2. Ich dachte bisher wären die Artikel, die einmal verfasst wurden Tabu. Nimmt es Google Dir nicht übel, wenn Du alte Artikel austauscht oder Du etwas daraus streichst?

    • @tanja

      Gestrichen oder gelöscht habe ich nichts, sondern nur erweitert und das mag Google ja.

      Da Besucher jetzt wahrscheinlich viel länger auf der Seite bleiben und durch die vielen affininen Links im Artikel, grundsätzlich die Seite nicht mehr so schnell verlassen, wird sich das auch bei den Rankings bemerkbar machen.

      Grüße Ivo

  3. Und nicht zuletzt deswegen, weil man dabei direkt mal Design und Layout entstauben kann.

    @WebmasterFriday fragt nach: Kann der Aufwand je nach Ergebnispotenzial dafür tatsächlich zu hoch ausfallen? Schlussendlich ist das alles Teil der Reputation und nicht bloß SEO.