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Kosten bei der privaten Krankenversicherung

Dass sich ein Vergleich der privaten Krankenversicherung (Abkürzung: PKV) lohnt, sollten die meisten wissen, dich sich über dieses Thema informieren. Doch wie setzen sich die Kosten der privaten Krankenkasse zusammen oder besser gesagt, was sind die Kostenverursacher? Für Existenzgründer bieten die meisten gesetzlichen Krankenkassen (Abkürzung: GKV) einen vergünstigten Tarif an, der sich aber, je nach Einkommen, rückwirkend erhöhen kann.

Ich halte es für sinnvoll, das “erste Jahr” der Selbstständigkeit, in der gesetzlichen Kasse zu verweilen. Falls der Gründer seine Geschäftsidee nicht erfolgreich umsetzen kann, kann die Rückkehr in die GKV sehr schwierig sein. Damit ihr euch ein besseres Bild über die Kostenverursacher bei der privaten Krankenversicherung machen könnt, habe ich euch einige zusammen gestellt. Die Mehrzahl der Krankenversicherungen bieten eine Wahlfunktion, damit der Tarif so individuell ist, wie es der Versicherte möchte.

Hinzu-, Abwahl und freie Wahl bei der PKV

Kosten der privaten Krankenversicherung Ein-/Zwei- oder Mehrbettzimmer: Es sollte euch bewusst sein, dass ein Ein- oder Zweibettzimmer, wesentlich mehr Kosten verursacht, als das Mehrbettzimmer. Ob es das Mehrbettzimmer noch lange geben wird, darüber streiten sich gerade die Politiker. Die CDU fordert: “Zweibettzimmer für alle”.

Sicher ist es schön für eine Weile allein zu sein, doch dafür einige Euro mehr im Monat zu zahlen, halte ich für unnötig. Bei schwerwiegenden Krankheiten, bekommt man in der Regel ein Einzelzimmer. Die Mehrkosten können dann aber auch in Rechnung gestellt werden.

Chefarztbehandlung: Es hört sich zunächst sehr schön an, wenn sich der Chefarzt selber, um einem kümmert. Und so ein Chefarzt kann sehr teuer werden 😉 Einige haben bei diesem Punkt auch einen kleinen Denkfehler: Chefarzt bedeutet nicht Facharzt. Zu einem Facharzt kann natürlich gegangen werden, wenn es notwendig ist.

Die Chefarztbehandlung bezieht sich vorwiegend auf den stationären Bereich, also im Krankenhaus. Ehrlich gesagt, bevorzuge ich doch lieber einen Arzt, der täglich Operationen durchführt, als einen Chefarzt, der nur hin und wieder den Weg zum OP findet, da er auch andere Aufgaben erledigen muss. Es sollte jeder allein wissen, ob er die Chefarztbehandlung mitversichern möchte ober nicht. Ab besten ihr lasst euch mehrere kostenlose und unverbindliche Angebote* unterbreiten. Ein PKV Test sollte meine Meinung nach, alle 2 Jahre durchgeführt werden.

Sehhilfen: In vielen privaten Krankenversicherungen werden auch teilweise Kosten für Sehhilfen erstattet. Ob Kontaktlinsen oder Brillen, beide können recht teuer werden. Da ich auch Brillenträger bin, ist es ein MUSS für mich, diese Leistung mit einzuschließen. Lasst euch genau beraten, was und vor allem wann es zu einer Erstattung kommt.

Zahnersatz: Ein riesiger Kostenfaktor ist der Zahnersatz. Nicht nur, dass der Beitrag ja nach Kostenübernahme steigt, sondern auch für den Versicherten, kann es kostspielig werden. Irgendwo habe ich vor einiger Zeit gelesen, dass der gesamte Zahnersatz im Leben so teuer werden kann, wie ein Mittelklassewagen.

Die Kostenübernahme ist bei etlichen Krankenkassen in verschiedenen Stufen wählbar. Mittlerweile gibt es auch private Kassen, die eine 100prozentige Übernahme erst nach einigen Jahren zahlen und das nur, wenn der Versicherte zweimal jährlich zur Kontrolle war. Somit bleiben zu mindestens Anfangs die Kosten geringer und der Schutz, nicht der Beitrag für diese Leistung, erhöht sich schrittweise.

Heilpraktiker und Psychotherapie: Diese beiden Leistungen sind für gewöhnlich wählbar. Gerade in den letzten Jahren sind die Beiträge dafür enorm gestiegen. Wer es nicht benötigt, raus damit. Alternative Medizin ist nicht jedermanns Sache und warum dafür zahlen, wenn es eh nie in Anspruch genommen wird.

Bei der Psychotherapie ist das so eine Sache. Ich habe auch nie geglaubt, dass ich sowas brauchen werde. Doch vor einigen Jahren nach einem schweren Verkehrsunfall, lag ich doch tatsächlich einige Male auf der Couch 😀 Heute für mich wieder unvorstellbar, dennoch sollte man mit diesem Bereich nicht spaßen.

Primärarztprinzip: Darunter können sich die wenigsten etwas vorstellen, darum erläutere ich es kurz. Das Primärarztprinzip bedeute nichts anderes, als dass einem die Krankenkasse erst einmal vorgibt, zu einem bestimmten Arzt zu gehen. Häufig ist es der alte Hausarzt, um sich dort eine Überweisung zu einem Facharzt zu holen. Dann werden auch von der privaten Krankenversicherung die Kosten zu 100% (*abzüglich Selbstbehalt) übernommen. Solltet ihr gleich zum Facharzt gehen, so kann es sein, dass nur 80% übernommen werden. Es können einige Kosten dadurch eingespart werden.

Selbstbehalt: Der letzte Punkt ist der Selbstbehalt oder auch Selbstbeteiligung. Eigentlich ganz normal, wie bei der KFZ-Versicherung. Je höher der Selbstbehalt, desto niedriger der Versicherungsbeitrag. In einigen Tarifen der privaten Krankenversicherungen, werden Beträge erstattet, wenn ihr in einem Kalenderjahr keine Rechnung einreicht. Rechnet vor der Einreichung der Rechnungen nach, was besser für euch ist. Dazu noch ein kleines Beispiel: Monatlicher Beitrag 250 EUR, Zurückerstattet werden 3 Monate (nicht bei allen), Selbstbehalt 500 EUR und vorliegende Rechnungen in Höhe von 1000 EUR

Von der 1000 EUR Rechnung, werden die 500 EUR Selbstbehalt abgezogen, was bedeutet, dass ihr 500 EUR von der Krankenkasse erstattet bekommt. Reicht ihr die Rechnungen nicht ein, so werden 3 Monate die Beiträge zurückerstattet, was bei 250 EUR monatlich, dann 750 EUR wären. Ich denke es sollte klar sein, welche Methode besser ist.

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