Entscheidungsphase

Geht es ientscheidungsphase geschäftsideen die Entscheidungsphase, dann sind zwei Dinge von entscheidender Bedeutung, ohne die sich kein Unternehmensstart bewältigen lässt – zum einen eine zündende Geschäftsidee und zum anderen Du als Unternehmerpersönlichkeit.

Da die beste Geschäftsidee nur halb soviel wert ist, wenn es Dir als Unternehmer nicht gelingt, sie entsprechend zu verwirklichen, beschäftigen wir uns zunächst mit der Frage: bist Du ein Unternehmertyp? Mit der Selbstständigkeit kommt eine Menge Verantwortung auf Dich zu, welche Du in der Regel allein übernehmen musst.

Der Bogen spannt sich dabei von der Erstellung der benötigten Konzepte über das Marketing bis hin zum Vertrieb der Ware oder Dienstleistung. Eine Unternehmerpersönlichkeit sollte idealerweise über unternehmerisches und kaufmännisches Know-how verfügen und die persönlichen und fachlichen Voraussetzungen für die Selbstständigkeit mitbringen. Bereits im Vorfeld solltest Du Dir folgende Fragen beantworten:

  • Hast Du in der Branche, in der Du Dich selbstständig machen möchtest bereits praktische Erfahrung sammeln können?
  • Besitzt Du eine kaufmännische Ausbildung oder betriebswirtschaftliche Kenntnisse
  • Hast Du Erfahrung damit, Mitarbeiter zu kontrollieren und zu organisieren?
  • Bist Du bereit, für die Selbstständigkeit Privates in den Hintergrund zu rücken und wöchentlich 60 Stunden oder mehr in die Firma zu investieren?
  • Und letztlich, was sagt Deine Familie dazu, wirst Du von ihrer Seite Unterstützung erfahren?

Folgender Test kann Dir helfen, weitere Antworten für Dich zu finden:

Beantworte zunächst folgende Fragen:

  • Passen Deine Ausbildung und Deine Berufserfahrung zur geplanten Selbstständigkeit?
  • Hattest Du bereits Führungsaufgaben inne und Mitarbeiter zu organisieren?
  • Konntest Du bereits Erfahrungen im Vertrieb sammeln?
  • Bist Du bereit, mit Beginn der Selbstständigkeit mehr als 60 Wochenstunden zu arbeiten?
  • Kannst Du damit umgehen, kein regelmäßiges und stabiles Einkommen zu besitzen?
  • Warst Du in den vergangenen drei Jahren stets fit und leistungsfähig?
  • Kannst Du mit Stress umgehen und nach Problemlösungen suchen, statt den entsprechenden Situationen aus dem Wege zu gehen?
  • Bist Du selbstständiges Arbeiten und das Umsetzen von Zielen in Eigenverantwortung gewohnt?
  • Besitzt Du finanzielle Rücklagen für den Start in die Selbstständigkeit?
  • Besitzt Du sichere Einkommensquellen oder einen Partner, welcher Dich finanziell unterstützt?
  • Glaubst Du als Selbstständiger Ruhe bewahren zu können beim Gedanken an die Risiken des Unternehmerdaseins?
  • Besitzt Deine Familie eine positive Einstellung zu Deinem Vorhaben und ist sie bereit, es zu unterstützen?

Haben Dich diese Fragen nicht aus der Bahn geworfen und Du konntest sie zum Großteil mit “ja” beantworten, besitzt Du gute Chancen, Deine Selbstständigkeit mit Engagement, Wissen und Zielstrebigkeit zum Erfolg zu führen. Doch der beste Unternehmer wird ohne die passende Geschäftsidee seine Ziele nicht verwirklichen können. Daher wenden wir uns nun nochmals der Geschäftsidee zu.

Die Geschäftsidee steht am Anfang jeglicher Überlegungen in Richtung Unternehmerdasein. Sie ist das wichtigste Element im Gefüge Deines Unternehmenskonzeptes, alle weiteren Überlegungen messen sich an der Geschäftsidee und stehen und fallen mit ihr.

Anfänglich könnten Dir folgende Betrachtungen weiterhelfen:

  • Fällt Dir ein neues Produkt ein oder könntest Du ein bereits bestehendes entscheidend verbessern?
  • Kannst Du im Dienstleistungsbereich eine Marktlücke aufspüren?
  • Ließen sich mit neuen Technologien oder anderen Vertriebswegen neue Märkte erschließen?
  • Gibt es einen Weg, sich von der Masse abzuheben, neue Zielgruppen zu erschließen und einfach besser als die Konkurrenz zu sein?

Das Erkennen und Beurteilen von Geschäftsideen ist Deine wichtigste Aufgabe als Gründer. Dies erfordert nicht nur ein cleveres und wachsames Auge, sondern auch den Blick für kurzfristige Modeerscheinungen oder langfristige und wegbereitende Trends. Wenn neue Märkte entstehen oder sich bestehende Märkte verändern, wird der Nährboden für Geschäftsideen geschaffen.

Betrachten wir nur die technologischen Veränderungen, so haben Internet und Mobilfunk mit einem Schlag ganze Branchen in den Schatten gestellt. Neue Märkte lassen sich auch auf Grund globaler oder gesetzlicher Veränderungen erschließen.

Geschäftsideen unterliegen einem Reifeprozess und sind nicht von Heute auf Morgen spruchreif. Um den Ganzen neue Impulse und den letzten Schliff zu geben, gibt es einige Geheimwaffen, welche Gründer nutzen sollten:

Um das Thema komplex zu beleuchten, bietet sich Mind Mapping an. Hierbei werden Begriffe zueinander in Bezug gesetzt. Auf dem Papier entsteht einen Baumstruktur, in derenEntscheidungsphase Mitte sich der zentrale Begriff befindet. Verwandte Themen lassen sich übersichtlich darstellen und zur Geschäftsidee in Beziehung stellen. Unkonventionelle Wege eröffnet Dir Brainstorming.

Hierbei werfen 5 bis 15 Personen alle Begriffe in die Runde, welche ihnen zur Geschäftsidee in den Sinn kommen. Die so entstandenen Sätze und Begriffe werden im Nachhinein ausgewertet und kritisiert. Auch Brainwriting kann Dich weiterbringen. Hierbei notieren sechs Personen drei Ideen, welche ihnen zur Geschäftsidee einfallen. Dazu haben sie fünf Minuten Zeit. Danach werden de Blätter reihum weitergereicht und der Nebenmann entwickelt aus den drei Ideen drei weitere.

Welche Methoden Du nutzen möchtest, um Deiner Geschäftsidee ein Gesicht zu geben und den letzten Schliff zu verleihen, ist Dir überlassen. Willst Du in Deinem Geschäft erfolgreich sein, dann halte Augen und Ohren offen und entdecke die für Dich stimmige Marktlücke, sei es im persönlichen Gespräch oder in der virtuellen Welt des Internets.

Um Deine Geschäftsidee zu bewerten, gibt es wiederum mehrere Möglichkeiten. Dabei solltest Du objektiv vorgehen, um spätere Stolpersteine und Probleme zu vermeiden. Bewertest Du Deine Geschäftsidee nach betriebswirtschaftlichen Kriterien, dann schätzt Du Kunden und Märkte ein. Gehe dabei von einer optimistischen und einer pessimistischen Darstellung aus und orientiere Dich am Mittelweg.

Bei Deinen Schätzungen können Dir Studien von Marktforschungsinstituten eine Hilfe sein. Die einzelnen Branchenvertretungen liefern genaue Zahlen über die jeweiligen Umsätze und die Marktlage. Auch eine eigene Studie kann hilfreich sein, um die Meinung der künftigen Zielgruppe zu erfahren. Hierbei solltest Du Dir Fragen stellen wie: wird mein Produkt gebraucht, vom wem und warum? Wäre ich bereit den entsprechenden Preis dafür auszugeben? Gibt es schon ähnliche Produkte oder Dienstleistungen auf dem Markt?

Wer seine Geschäftsidee bewertet, sollte abschließend auch die eigenen Kompetenzen nicht außer Acht lassen. Frage Dich, ob Du das nötige Know-how für die Umsetzung der Geschäftsidee besitzt und ob Deine finanziellen Mittel ausreichen, um die schwierige Startphase zu überstehen. Und wie sah es mit den Fragen zum Unternehmertyp aus, konntest Du sie mit “ja” beantworten?

Die Entscheidungsphase legt den Grundstein für den späteren unternehmerischen Erfolg und Du solltest Dich intensiv mit allen hier besprochenen Fragen auseinandersetzen, bevor Du Deiner Geschäftsidee grünes Licht gibst.