…das Aufschieben gilt in der Gesellschaft als schlechte Arbeitsgewohnheit. Wer dazu neigt, wichtige Dinge aufzuschieben, ist aber nicht allein. Tatsächlich prokrastinieren viele Menschen gelegentlich, doch einige sind von einer chronischen Erledigungsblockade betroffen, die sie am Fortkommen hindert und ihre Karriere negativ beeinflusst. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff der Aufschieberitis (auch als Prokrastination, Aufschieben oder Erledigungsblockade bekannt) und wie können Sie sich davon befreien?
Was ist Prokrastination?
Man spricht von Prokrastination, wenn Tätigkeiten aufgeschoben werden, die Dringlichkeit haben. Stattdessen wird etwas getan, das entweder mehr Freude bereitet oder leichter von der Hand geht. Ein Fall solcher Aufschieberitis liegt vor, wenn eine offensichtliche Diskrepanz zwischen beabsichtigtem Verhalten und tatsächlicher Handlung besteht. In anderen Worten: wenn eine deutliche Zeitspanne zwischen einem Vorhaben und der Umsetzung des Vorhabens liegt.
Wie überwinden Sie die Aufschieberitis?
Schritt 1: Erkennen, DASS man prokrastiniert
Wer ehrlich ist, weiß meist wahrscheinlich, wann er prokrastiniert. Nachfolgend sind einige Beispiele für typische Anzeichen von Aufschieberitis zusammengestellt:
- Bevorzugte Erledigung unwichtiger Aufgaben
- Wiederholtes Lesen von E-Mails, ohne sie zu beantworten
- Übersprunghandlungen und Vermeidungsstrategien, z. B. Kaffee/Tee kochen statt Arbeit
- Warten auf Motivation, die „passende Laune“ oder den „richtigen Zeitpunkt“
Schritt 2: Ermitteln, WARUM man prokrastiniert
Warum eine Erledigungsblockade auftritt, hängt sowohl von Ihnen als auch der anstehenden Aufgabe ab. Welche Faktoren in der jeweiligen Situation relevant sind, bestimmt jedoch die beste Technik zur Überwindung der Blockade. Hier einige Beispiele für Gründe:
- Eine bestimmte Aufgabe wird als unangenehm empfunden.
- Schlechte Organisation verschleiert Umfang und Länge einer Aufgabe und macht sie scheinbar unüberwindbar.
- Eine Aufgabe stellt eine subjektive Überforderung dar und Zweifel bestehen an Fähigkeiten oder Ressourcen, die man glaubt zu brauchen.
- Versagensangst und Erfolgsangst – Was, wenn ich so gut bin, dass ich künftig mehr dieser (unangenehmen) Aufgaben aufgetragen bekomme?
- Perfektionisten bleiben lieber untätig, als gegebenenfalls nicht perfekt abliefern zu können.
- Unterentwickelte Entscheidungskompetenzen lassen eine Person lieber nichts tun, als eine Entscheidung treffen zu müssen oder das vermeintlich Falsche zu machen.
Schritt 3: Erlernen von GEGEN-Strategien
Prokrastination ist ein tief verwurzeltes Verhaltensmuster, das nicht über Nacht „verlernt“ werden kann. Gewohnheiten können nur gebrochen werden, wenn sie mit allen Mitteln vermieden werden. Einige Strategien funktionieren besser als andere. Diese Tipps motivieren zu einem aktiven, zupackenden Verhalten:
- Belohnungen für zu Ende gebrachte Tätigkeiten: z. B. Pausentee, Spaziergang
- Kontrolle durch andere: Druck von außen hilft und hält Sie in der Verantwortung
- Bewusstmachen negativer Konsequenzen, eine Aufgabe NICHT zu erledigen
- To-Do-Liste: Kein „Vergessen“ unangenehmer oder schwieriger Aufgaben
- Schriftliches Nachhalten von Terminen, Projekten und Deadlines
- Kleinschrittige Planung: viele kleine Aufgaben statt eines Großprojekts
- Kurse zu Techniken der Entscheidungsfindung
- Eine Aufgabe nach der anderen!
Je länger man nicht prokrastiniert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, diese destruktive Angewohnheit für immer abzulegen. Es lohnt sich also, noch heute damit aufzuhören.