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Interview mit Margot von Pestomanie

Interview mit Margot von Pestomanie

Hallo Margot,

schön, dass du dir die Zeit genommen hast, uns etwas von deiner Selbstständigkeit zu erzählen und welche Hürden du nehmen musstest. Jetzt hast du schon die ersten Wochen dein Geld mit der Selbstständigkeit verdient und konntest erste Erfahrungen sammeln. Ich bin durch einen Bericht auf Welt.de auf dich aufmerksam geworden und es hat mich begeistert, dass du bei deiner Selbstständigkeit auch im Schlaf noch an neue Kreationen denkst und dich voll und ganz auf dein Geschäft konzentrierst.

Pestomanie findet ihr auf dem Wochenmarkt am Boxhagener Platz in Berlin Friedrichshain.

Meine Frage: Wie bist du auf die Idee gekommen, von der Diplom Geologin Margot zu „Pestomanie“ zu werden, was du ja selber von dir behauptest?

Margots Antwort: Ich bin studierte  Diplom-Geographin und wollte gerne im Bereich „Arbeitsmigration von Frauen in Südostasien“ meinen Doktor machen, da ich mich sehr für diese Region interessiere. Mir ist aber klar geworden, dass die Promotion für mich doch eher eine Flucht vor Arbeitslosigkeit und weniger ein Herzenswunsch war. Und so entschied ich mich dagegen und gleichzeitig für die Selbständigkeit, die viel eher zu meinem Charakter passt.

Meine Frage: Du hast ja vor deiner Selbstständigkeit einen recht sicheren Job an der Uni Bonn gehabt, den du für deine Idee aufgegeben hast. Hattest du Exzistenzängste, falls es doch nicht so laufen sollte wie geplant?

Margots Antwort: Eigentlich nicht. Ich wusste, ich würde mich auch nach einem Fehlschlag irgendwie über Wasser halten können. Zudem habe ich einen total lieben Freund, der mich unterstützt und mir mit Rat und Tat zur Seite steht. Abgesehen davon, habe ich von der Regelung der Arbeitslosenversicherung Gebrauch gemacht: Sollte meine Selbständigkeit nicht funktionieren, habe ich für die Hälfte der eingezahlten Zeit Anspruch auf ein recht hohes Arbeitslosengeld.

Meine Frage: Wie ich aus dem Bericht auf Welt.de erfahren habe, hast du an einem Existenzgründerseminar teilgenommen. War es für dich im Nachhinein die richtige Entscheidung an einem solchen Seminar teilzunehmen und was rätst du unseren Lesern?

Margots Antwort: Das Existenzgründerseminar war super! Es dauerte zwei Wochen und hat mir wahnsinnig viel gebracht. Neben einer Einführung in Buchhaltung, Marketing und Steuerregelungen, habe ich viele Ideen und Anregungen für meine eigene Selbständigkeit gesammelt. Zudem haben wir dort schon begonnen, einen Businessplan zu schreiben, den man ja für den Gründungszuschuss benötigt. Alles in allem war das Seminar für mich unverzichtbar und ich würde jedem raten, das Angebot der Arbeitsagentur anzunehmen.

Meine Frage: War es für dich wichtig, dass du von deinen engsten Vertrauten unterstützt wirst?

Margots Antwort: Ja, das war es. Es hat mir viel Antrieb gegeben und Mut gemacht. Ohne wäre es sicherlich sehr schwer geworden. Obwohl ich auch dazu sagen muss, dass einige meiner Freunde und Verwandte skeptisch waren. Aber auch da muss man einfach drüber stehen und fest an sich glauben. Das einzige, was wirklich zählt, dass man selbst den Glauben an sich und seine Fähigkeiten nicht verliert.

Meine Frage: Wie ist es dir bisher in deiner Selbstständigkeit ergangen? Und wie hast du Probleme beseitigt?

Margots Antwort: Zu Beginn war es sehr sehr schwer, da wirklich überall und ständig Probleme auftreten. Aber es wurde mit der Zeit immer leichter. Wahrscheinlich, weil ich immer mehr dazu gelernt habe. Wie ich Probleme beseitigt habe? Manchmal mit festem und manchmal auch weniger festem Willen.. Habe aber gelernt, dass der Angriff immer die beste Verteidigung ist und dass die meisten Probleme am Ende gar nicht so groß sind wie sie anfangs scheinen. Mittlerweile bin ich glücklich und freue mich sehr, dass ich den Weg der Selbständigkeit eingeschlagen habe.

Margot bei ihrer neuen Selbstständigkeit

Meine Frage: Strebst du auch die Vermarktung im Internet an, oder sind Wochenmärkte das Zuhause von „Pestomanie“?

Margots Antwort: Ja, ein Online-Shop ist bereits in Planung. Dieser wird auch nach einer Winterpause in Arbeit gehen. Das gute an meinem Produkt ist ja, dass es sich etwas länger hält und versendbar ist. Dennoch werde ich die Wochenmärkte nicht aufgeben, denn der direkte Kundenkontakt und vor allem die Verkostung meines Pestos ist sehr wichtig. Und die daraus resultierende Mundpropaganda ist nicht zu unterschätzen.

Meine Frage: Würdest du sagen, dass jeder, der eine Idee hat und genug Talent und Durchhaltevermögen, sich selbstständig machen kann?

Margots Antwort: Ja, das glaube ich. Aber man braucht vor allem viel Leidenschaft, einen starken Willen und die Bereitschaft, sich mit dem Beruf zu verheiraten. Wie ich in dem Artikel in der Welt Kompakt sagte: „Selbst wenn ich einschlafe, denke ich an Koriander. “ und „Pestomanie – das bin jetzt ich“. Diese sind keine Phrasen, sondern zeigen, dass ich mit Leib und Seele dabei bin. Und das muss man meiner Meinung auch sein, damit es funktioniert.

Meine Frage: Welche drei Punkte würdest du jemandem raten, der sich selbstständig machen möchte?

Margots Antwort:

1. an einem Existenzgründerseminar teilzunehmen

2. den Businessplan erst zu nehmen und alles für sich selbst durchzudenken und durchzurechnen

3. nie den Glauben an sich zu verlieren


Margots Schlussworte: Ich wünsche jedem Existenzgründer ganz viel Glück und Freude bei der Selbständigkeit. Wenn die anfänglichen Hürden einmal genommen sind, wird alles besser und ihr werdet sehen, all die Arbeit und all die Kämpfe lohnen sich. Haltet durch!

Meine Schlussworte: Vielen Dank für deine Offenheit und für deine Bereitschaft, sich meinen Fragen zu stellen. Ich werde deinen Weg weiterverfolgen und bin schon gespannt, was als nächstes bei dir anliegt. Mit deiner Einstellung sich zu 100% auf die Selbstständigkeit und auf Pestomanie zu konzentrieren, wirst du mit Sicherheit noch einige Erfolge feiern können. Sollte ich mal wieder in Berlin sein, werde ich mich bei dir auf dem Wochenmarkt blicken lassen, damit ich dich live bei deiner Lieblingstätigkeit beobachten kann.