Selbstständig machen

Gierige Gründer geben auf

Wenn die Erwartung an die Selbstständigkeit und vor allem die Einnahmen nicht so laufen, wie es im Businessplan schöngerechnet wurde, dann geben viel Gründer schon nach kurzer Zeit auf. Ist es wirklich die Gier, die einige Firmenschließungen auf dem Gewissen hat oder verstecken sich dort auch noch andere Faktoren? Einfach aufgeben und dann wieder für jemand anderen zu arbeiten, kann ich mir nicht mehr vorstellen. Wie ist es bei euch? Würdet ihr die Selbstständigkeit wieder an den Nagel hängen, wenn ihr, statt der berechneten 5.000 Euro, nur 1.500 Euro verdienen würdet?

Enttäuschte Gründer geben auf

Es gibt tatsächlich viele Gründer, die nach einiger Zeit, manchmal auch nach 1-3 Jahren, die Selbstständigkeit wieder an den Nagel hängen. Die Zahlen sprechen für sich. Knapp 40 Prozent der Unternehmensschließungen sind freiwillig und das obwohl Gewinn eingefahren wurde. Die Gründe dafür sind “Zu wenig Entlohnung”, “Zuviel Stress” oder aber “familiäre Auswirkungen wegen der Selbstständigkeit”.

All die genannten Gründe müssten doch eigentlich schon vor der Gründung geklärt worden seien, oder? Ich habe bereits einige Mal über die Vorbereitungsphase geschrieben. Ihr könnt euch gerne nochmal den Artikel zur Gründerpersönlichkeit durchlesen. Wer im Vorfeld nicht die wichtigsten Punkte geklärt hat, bewegt sich auf sehr dünnem Eis.

Einige Zahlen

Gerademal 15 Prozent der 60.000 – 75.000 Firmenschließungen beantragen Insolvenz. Viel weniger als ich gedacht habe. Von Januar bis Mai 2010 gab es 13.716* Unternehmensinsolvenzen. Das ist ein Steigerung von 2,7 Prozent* zum Krisenjahr 2009. Mit dabei waren auch einige Hochkaräter wie Westfalia oder Primacom.

*statistisches Bundesamtes

Todsünde: Gier oder doch andere Prioritäten

Dass die Selbstständigkeit und das Leiten einer eigenen Firma unterschätzt wird, habe ich schon öfter gelesen und auch einige Male im Bekanntenkreis gesehen. Ein Unternehmen zu schließen, welches Gewinn erwirtschaftet, kann ich nicht verstehen. Ist daran die Gier schuld oder setze ich nur andere Prioritäten? Doch auch wenn die Priorität mehr auf die Familie fokussiert ist, so hängt doch das eine an dem anderen. Verdient man nichts, gibt es Stress. Hat man kaum Zeit, gibt es Stress. So könnte es beliebig weitergehen. Es scheint mir, als wäre es die Gier, die für die Vielzahl der Firmenschließungen, verantwortlich ist.

Wer kennt den Film “Sieben” nicht. Auch dort wird Gier als eine der Todsünden aufgeführt. Die Frage ist doch erst einmal, was wird unter Gier verstanden? Wer möchte nicht, so schnell wie möglich ein Vermögen anhäufen und dann die Füße hochlegen und von den Zinsen leben?! Nur ungefähr einer von 1.500 Menschen schafft diesen Weg. Die Chance also, genau dieser Mensch zu sein, ist wesentlich höher, als im Lotto zu gewinnen. Doch wie in allen Bereichen des Lebens zählt auch hier das Sprichwort: “Ohne Fleiß, kein Preis!”

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