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Limited-Gründung: Das müsst ihr wissen

Die Limited-Gründung in England ist heute für viele angehende Existenzgründer die Wahl schlechthin. Mit wenig Geld kann eine eigene Firma gegründet werden, noch dazu sind die Haftungsfragen sehr positiv gestaltet. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Gründungsagenturen am Markt etabliert, die euch helfen wollen, ein solches Unternehmen mit wenig Aufwand zu gründen.

Dabei gibt es aber leider auch in diesem Bereich viele schwarze Schafe, die lediglich auf ihren eigenen Gewinn aus sind. Echte Fragen rund um die einmal gegründete Limited können kaum oder nicht fachlich korrekt beantwortet werden. Deshalb solltet ihr folgende Punkte bei der Wahl einer Gründungsagentur berücksichtigen und erst, wenn alle Punkte positiv erfüllt werden können, die endgültige Entscheidung treffen.

LTD-Gruendung

1. Limited ist kostengünstig

Die Limited (kurz: LTD) wird vielfach als kostengünstigste Gründungsform angesehen. Die Kosten belaufen sich im Grunde genommen auf 15 Pfund, viele Gründungsagenturen verlangen für die Gründung deutlich höhere Gebühren. Eine seriöse Agentur kann diese Leistung sogar kostenfrei anbieten.

Die Gründung erfolgt grundsätzlich beim Companies House in England. Eingereicht werden muss dafür lediglich ein Formular, in dem die wichtigsten Details zu eurer Firma hinterlegt sind. Hinzu kommen die Statuten und einige andere Standarddokumente. Die Einreichung kann vollständig online erfolgen, der Aufwand liegt bei kaum fünf Minuten. Eine seriöse Agentur wird hierfür keine zu hohen Kosten in Rechnung stellen, lediglich die Gebühren in Höhe von 15 Pfund werden fällig.

2. Die Company Secretary

Einst war es gang und gäbe, dass ihr für eine englische Limited eine Company Secretary benötigt habt. Diese ist seit dem Jahr 2008 aber nicht mehr zwingend erforderlich. Wenn ihr an eine Gründungsagentur geratet, die euch munter weiter die Company Secretary verkaufen will, solltet ihr auf der Hut sein. Schließlich entstehen euch dadurch unnötige Kosten. Insbesondere Gründungsagenturen, die behaupten, die Company Secretary sei nach wie vor gesetzlich vorgeschrieben, solltet ihr meiden.

Eine seriöse Gründungsagentur wird euch darauf hinweisen, dass heute keine Pflicht mehr zur Company Secretary besteht, dass deren Einsatz mitunter sinnvoll sein kann. So kann sie für euch Anträge und Co. einreichen, allerdings sollte sie immer als optionale Leistung zum Gesamtpaket hinzu gebucht werden.

3. Abschlüsse in England

Weiterhin behaupten viele der Gründungsagenturen, dass ihr immer und zu jeder Zeit Abschlüsse in England einreichen müsst. Fakt ist, dass jede Limited verpflichtet ist, einen Abschluss in England einzureichen. Es gelten jedoch Ausnahmen für ruhende Firmen. Hier wollen euch die Gründungsagenturen oftmals überzeugen, so genannte „Dormant Accounts“ einzureichen. Diese werden für Firmen erstellt, die keinen Umsatz machen. Darauf solltet ihr nicht eingehen. Bedenkt aber: Ein Abschluss ist ab einem Euro Umsatz notwendig.

Dennoch ist es auch hier nicht zwingend erforderlich, einen englischen Abschluss einzureichen, insbesondere dann, wenn eure Einkommen in Deutschland voll versteuert werden. Hier könnt ihr einen so genannten Bilanzübertrag erstellen und diesen an eine seriöse Gründungsagentur einreichen. Diese wird anschließend die deutsche Bilanz in das englische Bilanzierungsformat übertragen, das auch unter dem Kürzel UK-GAAP bekannt ist.

Darüber hinaus braucht ihr eine Nullmeldung, die direkt an das für euch zuständige englische Finanzamt geht. Dieser müsst ihr noch eine Bestätigung eures in Deutschland zuständigen Finanzamts beilegen, dass ihr dort voll steuerpflichtig wart. Andernfalls müsst ihr damit rechnen, in England voll steuerpflichtig zu sein.

Eine seriöse Agentur für die Limited-Gründung und -Betreibung wird nun einfach eure Abschlüsse und die Bestätigung eures Finanzamts anfordern. Alle weiteren Aufgaben, wie das Erstellen der Nullmeldung und des Bilanzübertrags, sowie die Einreichung beim Finanzamt wird direkt von der Agentur erledigt. Optimalerweise ist diese Aufgabe auch im Komplettpreis eures gebuchten Pakets enthalten.

Im nächsten Teil zeigen wir euch, wie unseriöse Gründungsagenturen euch die Kontrolle über eure Firma entziehen wollen und wie viele zusätzliche Kosten für euch entstehen.

© drizzd – Fotolia.com

One comment

  1. Noch was, was wichtig ist: Immer auch den Authentification Code vom Companies house geben lassen. Denn nur so kann man jederzeit für die eigene Firma verfügen, Änderungen vornehmen, neue Gesellschafter einbringen, Stammkapital erhöhen usw