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9 Antworten zur Betrieblichen Haftpflichtversicherung

Betriebliche Haftpflichtversicherung – Was jeder Selbständige wissen sollte!

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Wer sich mit selbständig macht, steht vor vielen Fragen. Auch was den optimalen Versicherungsschutz für seinen Betrieb angeht. Zu den wichtigsten betrieblichen Versicherungen gehört definitiv die sogenannte Betriebshaftpflichtversicherung (BHV). Hier die wichtigsten FAQ’s dazu:

Warum ist die BHV so wichtig für Selbständige?

Wer einen Schaden verursacht, so steht es in § 823 des BGB, ist voll schadensersatzpflichtig. Eine Haftungsobergrenze gibt es dabei nicht. Das gilt für Privatpersonen wie für Unternehmen. Bei Personen- oder Umweltschäden kann das insbesondere Start-up-Betriebe ohne Betriebliche Haftpflichtversicherung unmittelbar in die Insolvenz stürzen, da hierbei oft Schadensersatzsummen von Hunderttausenden Euro eingefordert werden.

Ist die BHV gesetzlich vorgeschrieben?

Bei einigen Berufsgruppen wie Rechtsanwälten oder Steuerberatern ist der Abschluss einer Betrieblichen Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Abgesehen von diesen speziellen Ausnahmen gibt es allerdings keine allgemeine gesetzliche Verpflichtung zum Abschluss einer BHV, weder für Selbständige noch für Privatpersonen.

Wen schützt die Betriebliche Haftpflichtversicherung?

Die Betriebliche Haftpflichtversicherung schützt das Unternehmen als juristische Person, z. B. als GmbH oder UG, aber auch die Inhaber und alle Mitarbeiter vor berechtigten Regressforderungen Dritter bei Schäden, die durch betriebliche Tätigkeiten, Dienstleistungen und Produkte entstanden sind.

Weitere Informationen zu den Rahmenbedingungen der einzelnen Unternehmensformen findet Ihr hier.

Was leistet eine BHV?

Eine BHV ist eine Versicherung, die Leistungen des betrieblichen Rechtsschutzes mit denen einer Haftpflichtversicherung verbindet: Im Schadensfall überprüft die BHV zunächst, ob die Forderungen überhaupt berechtigt sind. Kommt diese Prüfung zu einem positiven Ergebnis, so entschädigt sie den Betroffenen bis zur Höhe der vereinbarten Versicherungssumme. Bei einem negativen Prüfungsergebnis lehnt sie diese Forderungen ab und übernimmt im Falle eines Rechtstreites die dabei anfallenden Kosten.

Welche Schäden sind durch die BHV versichert?

Die BHV versichert ein Unternehmen gegen Schadensersatzforderungen Dritter bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die durch das Handeln des Unternehmens bzw. seiner Mitarbeiter entstanden sind. Besonders Personenschäden gehen leicht in die Zehntausende Euros durch die Erstattung von Krankenhaus- und Arztkosten, die Zahlung von Schmerzensgeld oder den Ausgleich von Verdienstausfällen usw. Bei Umweltschäden überschreiten die Schadenssummen schnell die Millionengrenze.

Wie viel kostet eine BHV?

Die Beitraghöhe hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen das Risikoprofil des Unternehmens, die sich daraus ergebende Versicherungssumme oder die Höhe der gewünschten Selbstbeteiligung. Jeder Betrieb ist anders, entsprechend unterschiedlich sind die zu versichernden Risiken und damit die individuelle Beitragshöhe.

Wie hoch sollte die Versicherungssumme sein?

Die Höhe der Versicherungssumme kann im Schadensfall über das Schicksal eines Betriebes entscheiden. Denn die BHV erstattet Schäden maximal bis zur vertraglich festgelegten Höhe. Eine Deckungssumme von 3 Millionen Euro gilt heutzutage als Untergrenze. So vermeidet der Selbständige eine Unterversicherung und die sich daraus möglicherweise ergebende finanzielle Inanspruchnahme des Unternehmens trotz vorhandener BHV.

Worauf sollte der Unternehmer beim Abschluss einer BHV achten?

Die BHV sollte auf die Risiken des Unternehmens zugeschnitten sein und diese ausdrücklich einschließen, beispielsweise bei Nachhaftungs- und Umweltschäden. Voraussetzung dafür ist eine individuelle Risikoanalyse, da sich die Haftungsrisiken zwischen Branchen und Betrieben stark unterscheiden.

Wie findet der Selbständige die optimale BHV für seinen Betrieb?

Viele Versicherungsgesellschaften bieten Betriebshaftversicherungen an. Vergleichsportale im Netz helfen, sich als Selbständiger einen ersten Überblick über den Anbietermarkt und die angebotenen Konditionen zu verschaffen. Zu empfehlen ist ergänzend dazu ein intensives Beratungsgespräch mit einem professionellen Versicherungsberater. Im Dialog kann der Unternehmer nicht nur das Risikoprofil seines Betriebs analysieren und dann die passende BHV finden. Auch sein betriebliches Versicherungsportfolio kann einer kritischen Überprüfung unterzogen und so der betriebliche Versicherungsschutz auch kostenmäßig optimiert werden.

About The Author

[author_info]Der heutige Gastartikel stammt von Bastian Michel, der mit seinen Kollegen seit mehr als 10 Jahren Unternehmer in Versicherungsfragen berät. Mit den Seiten www.betriebshaftpflicht-vergleich.biz und www.sigun.de hilft er Selbstständigen Haftungsrisiken, die durch Ihre unternehmerische Tätigkeit entstehen, zu minimieren.[/author_info]

One comment

  1. Danke für diesen hilfreichen, ausführlichen und verständlichen Überblick zur Betriebshaftpflicht. Ich finde, dass die Auswahl verschiedener Versicherungen von verschiedenen Anbietern ja immernoch ein Graus ist – als Laie ist es ja fast unmöglich da durchzublicken. Ich habe den wahnsinnigen Vorteil, einen Versicherungsmakler in der Familie zu haben, der mich ehrlich und offen berät.